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Schienentherapie

Das komplexe System des Kauapparats, bestehend aus Zähnen, Kaumuskulatur und Kiefergelenk, kann nur bei einwandfreiem Zusammenspiel aller Komponenten Schmerzfreiheit, funktionstüchtige Zahnbögen und Lebensqualität bis ins hohe Alter gewährleisten.

Schmerzen im Bereich des Kiefergelenks, vor allem morgens, sind ein Anzeichen für nächtliches Zähnepressen und Knirschen. Die Ursache dafür sind oft Stress oder seelische Belastungen. Knirschen und Pressen mit den Zähnen (Bruxismus) oder falsche und unausgewogene Belastungsverhältnisse der Zähne führen auch oft zu Beschwerden wie Kopfschmerzen, Tinnitus, Rücken- und Nackenbeschwerden, Gelenkgeräuschen und Muskelverspannungen.

Die Probleme können sich im gesamten skelettalen System auswirken. Bei dauerhafter Fehlbelastung des Kiefergelenks oder durch Schläge auf den Kiefer kann es zur Verlagerung des Knorpelscheibchens auf dem Kiefergelenkkopf kommen, die zu Problemen bei der Mundöffnung oder beim Mundschluss führen, weil der Diskus nicht mehr auf seinem Gelenkköpfchen läuft. Aber auch degenerative und entzündliche Gelenkerkrankungen können sich auf das Kiefergelenk auswirken.

Die Erkrankungen der Kaumuskulatur und Kiefergelenke und alle damit zusammen hängenden Beschwerden werden unter dem Begriff Cranio(Schädel)-Mandibuläre(Unterkiefer) Dysfunktion (Fehlfunktion) zusammen gefasst. An den Zähnen zeigt sich der Bruxismus nahezu immer durch Schlifffacetten, teilweise durch massiven Abrieb und Verkleinerung der Zähne. Durch Medikamente lassen sich zwar die Symptome lindern, sie beheben jedoch nicht die eigentliche Ursache.

Eine vorläufige, manchmal auch dauerhafte Therapieform bietet eine Schiene, die der Patient je nach Stärke der Beschwerden nachts oder zusätzlich auch tagsüber trägt. Durch sie werden die Zähne geschützt, Fehlbelastungen ausgeglichen und die Kiefergelenke in eine andere Belastungssituation gebracht, die sie entlastet und schont. Die Zähne werden durch die Schiene vor weiterem Abrieb geschützt.

Die genauen Ursachen für Beschwerden und Zahnabrieb werden mit präzisen Diagnostikverfahren untersucht und im Gespräch individuell ermittelt. Je nach Ursache und Schwere der cranio-mandibulären Dysfunktion wird eine Schiene, die eine optimale Verzahnung und Relation der Kiefer zueinander vorgibt, als Vorbehandlung angewandt: die schmerzfreie Schienensituation kann dann ggf. in eine definitive Versorgung umgesetzt werden.